Seit 1977 wird die Mille Miglia als Hommage an das ehemals härteste Autorennen als Neuauflage ausgetragen. Auch wenn es bei der Neuauflage der Mille längst nicht mehr um Geschwindigkeiten und Rekorde geht, so donnern doch Mercedes Flügeltürer, BMW 328, Porsche 356 oder Bugatti 35A mit waghalsigen Piloten und erfahrenen Beifahrern durch sattgrüne Landschaften und enge Ortsdurchfahrten. Erstmals wurde die Mille Miglia in diesem Jahr an vier Tagen ausgetragen.
Am Donnerstagabend startete ich, zusammen mit mehr als 450 historischen Rennwagen, in einem Fiat 508 C, Baujahr 1937, 4 Zylinder, 1100 ccm mit ca. 45 PS in Brescia, zur 228 Kilometer langen ersten Nachtetappe, die über Padua nach Thermae Abano Montegrotto führte.
Am Freitag ging es dann morgens weiter ins 710 Kilometer entfernte Rom. Von dort aus startete das Feld der historischen Wettbewerbsrenner am Samstag wieder Richtung Norden zur 552 Kilometer langen dritten Etappe nach Bologna. Das letzte Teilstück führte dann am Sonntag schließlich ins 218 Kilometer entfernte Brescia…alles geschah mit Polizeischutz, eine große Abordnung der Uniformierten auf Motorrädern und in Autos begleiteten die Rallye-Karawane, öffneten dritte Spuren, wo eigentlich gar keine waren, erklärten rote Ampeln für nicht existent, verschoben Tempolimits nach oben und das italienische Volk feierte über die gesamten vier Tage hinweg das Teilnehmerfeld mit Enthusiasmus und Begeisterung.
Ein unvergessliches Erlebnis, Bella Italia – bis nächstes Jahr!
Quelle: Harald Becker